Pellets-Heizung
Sonne plus Holz!
Die Hersteller von Solaranlagen haben das Potenzial der heimischen Energiequelle Holz erkannt und, namhafte Unternehmen bieten Komplettlösungen für die Solarenergie-Nutzung plus Holzverbrennung an. Moderne Kleinfeuerungsanlagen versorgen den Haushalt mit CO2-neutral erwärmtem Trinkwasser und liefern behagliche Raumwärme. Der deutsche Markt für Pelletsheizungen ist in den letzten drei Jahren jeweils über 100% gewachsen: Allein im vergangenen Jahr wurden hier rund 4.800 Anlagen bis 35 Kilowatt in Betrieb genommen – das sind mehr als die Hälfte der insgesamt in Deutschland installierten Pelletsheizungen. Am beliebtesten sind Pelletsheizungen bei den Bauherren von Ein- und Zweifamilienhäusern. Die meisten verkauften Anlagen sind Wasser führende Heizsysteme mit automatischer Bestückung.
Bauherren haben die Wahl zwischen Einzelöfen (Leistung bis zirka 11 Kilowatt; für einen oder mehrere Räume) und Pellets-Zentralheizungen. Bei den einzelnen Öfen ist der Vorratsbehälter in der Regel seitlich neben dem Ofen angebracht. Der Brennkessel kann von Hand oder halbautomatisch mit Pellets versorgt werden. Zentralheizungen mit einer Leistung bis zu 35 Kilowatt werden entweder mit einer so genannten Förderschnecke oder einem Saugsystem mit Pellets beschickt. Die einfache Technik der Förderschnecke kommt zum Einsatz, wenn der Lagerraum für die Pellets unmittelbar neben dem Heizraum liegt. Sie garantiert nicht nur hohe Betriebssicherheit, sondern arbeitet auch sehr geräuscharm.
Die teilweise wartungsaufwendigeren Saugsysteme sind erforderlich, wenn die Pellets nicht im ebenerdigen Nebenraum gelagert werden können. Mit ihnen darf der Pelletsvorrat bis zu 20 Metern entfernt sein, beispielsweise in Form eines Erdtanks. Von Nachteil ist der etwas höhere Geräuschpegel, der sich durch Schallisolierung der Rohrleitungen und einen zwischengeschalteten, periodisch aufgefüllten Vorratsbehälter senken lässt.
Sowohl Einzelöfen als auch Zentralheizungen können mit einer thermischen Solaranlage kombiniert werden. Hierbei ist der Einbau eines Kombi-Pufferspeichers erforderlich, der die Schnittstelle zwischen Solaranlage und Heizung bildet. Liefert die Sonne nicht genug Energie für das Brauchwasser oder die Heizung, schaltet eine an Regelung bei entsprechender Speichertemperatur automatisch die Pelletsheizung ein. Je nach Gebäudestandard (Niedrigenergie- oder Passivhaus) und Auslegung der Solaranlage kann bis zu einem Drittel des Wärmebedarfs direkt von der Sonne gedeckt werden, was die Brennstoffkosten entsprechend senkt und eine ideale Versorgung ohne fossile Energien bedeutet.
Wartung, Lager und Logistik
Im Gegensatz zu Österreich und Skandinavien, wo bereits eine gute Infrastruktur aufgebaut wurde, sind deutsche Kunden teilweise auf Importe aus diesen Ländern oder aus Tschechien angewiesen. Das soll und wird sich nach Auskunft der Branche ändern, wenn mehr Nachfrage entsteht. Das sollte sich auch ändern, weil Transporte über weite Strecken die Ökobilanz verschlechtern -und sich auf den Preis auswirken. Es gibt zwar Hersteller, die in ganz Deutschland liefern, aber im Norden bis zu 20 % mehr verlangen. In Süddeutschland werden die Kunden schon jetzt zum Teil mit modernen Tankwagen beliefert, können den Brennstoff aber auch abgepackt kaufen.
Für die Lagerung der Pellets wird etwa doppelt so viel Raum benötigt wie für Heizöl. Das Lager sollte individuell geplant werden. Der Bedarf in Kilogramm entspricht ohne die Einsparung durch die Solaranlage etwa der doppelten Zahl der verbrauchten Liter Heizöl. Ein Niedrigenergie-Einfamilienhaus kommt im Jahr mit rund 4 Tonnen Pellets aus: Dafür sind etwa 3,6 Kubikmeter Lagervolumen erforderlich. Bei Neubauten in einem individuell geplanten Raum, bei bestehenden Gebäuden in einem so genannten Sacksilo oder in einem unterirdischen Tank im Garten.